In ihrem Experiment untersuchten die Forscher die Umwandlung von Myon-Neutrinos in Elektron-Neutrinos. Dazu wurde zunächst ein Strahl energiereicher Protonen auf einen Masseblock geschossen. Der Aufprall führte zur Aussendung energiereicher Mesonen, die schon nach winzigen Sekundenbruchteilen in Myon-Neutrinos zerfielen.
Diese Neutrinos wurden dann nach dem Durchfliegen einer fünfhundert Meter langen Röhre auf einen Detektor geleitet. Der Trick des Experiments bestand nun darin, dass dieser sowohl für Myon- als auch für Elektron-Neutrinos empfindlich war. Auf diese Weise konnten die Forscher also untersuchen, ob sich einige der Myon-Neutrinos über die kurze Flugbahn hinweg in Elektron-Neutrinos umgewandelt hatten. Conrad zufolge war dies bei Neutrinos mit hinreichend hohen Energien nicht der Fall.
Die Forscher haben somit die Mitte der neunziger Jahre veröffentlichen Befunde widerlegt. Damals wurden in einem ähnlichen Experiment Elektron-Neutrinos aufgefangen. Theoretiker spekulierten daraufhin, dass eine über so kurze Strecken hinweg stattgefundene Neutrinoumwandlung nur durch die Annahme einer vierten Sorte erklärt werden könne, die nur durch die Gravitationskraft mit anderen Teilchen interagiert.
Um die Neutrinos nachzuweisen, benutzten die Forscher einen großen Tank aus Mineralöl. Wenn Elektron-Neutrinos auf ein Neutron des Öls aufprallen, so entstehen ein freies Elektron und ein energiearmes Proton. Myon-Neutrinos hingegen erzeugen beim Zusammenstoss mit einem Proton des Öls ein Myon und ein freies Proton. Durch den Nachweis dieser Elementarteilchen konnten die Forscher die beiden Neutrinoarten voneinander unterscheiden.