Die hohe Effizienz von mehr als 95% dieser Energieumwandlung hängt damit zusammen, dass die eingefangene Photonenenergie blitzschnell ihren Weg zu dem Reaktionszentrum findet. Gregory Engel und seine Kollegen von der Universität von Berkeley haben nun herausgefunden, wieso dem so ist: Ihre mithilfe von Elektronenspektroskopie durchgeführte Studie eines Antennenkomplexes zeigt, dass die Energie mitnichten auf einem zufälligen Weg durch den Antennenkomplex weitergereicht wird, sondern vielmehr den schnellstmöglichen Weg findet. Dies ist von großer Bedeutung, da die energetischen Anregungen relativ kurzlebig sind.
Die elektronischen Energieniveaus der Moleküle des Komplexes sind Engel zufolge über weite Bereiche miteinander quantenmechanisch gekoppelt. Dies gleicht der Koppelung von Bits in Quantencomputern ? und wie dort auch kann durch das Ansprechen eines einzelnen Moleküls der Zustand des gesamten Komplexes erfasst werden.
Auf diese Weise kann ein durch ein eingefangenes Photon angeregtes Molekül dessen Energie auf kürzestem Wege zu dem Reaktionszentrum weiterreichen, so die Forscher. Allerdings haben sie ihr Experiment bisher nur bei einer tiefen Temperatur von 77 Kelvin durchgeführt. Ob die quantenmechanische Kopplung auch bei Umgebungstemperatur aufrechterhalten wird, müssen sie in weiteren Studie erst noch überprüfen.