Forscher der Northwestern Polytechnical University in Xian in China haben in ihren Labors kleine Tiere in die Schwerelosigkeit versetzt. Dazu benutzten die Forscher nichts als Ultraschallwellen, deren Wellenlänge etwa der Größe der Tiere entsprach. In einer ersten Versuchsreihe überstanden Ameisen, Marienkäfer und sogar kleine Fische ihren Ausflug in die Schwerelosigkeit unbeschadet.
Das Herzstück des von Wen-Jung Xie und seinen Kollegen entwickelten Apparats ist ein kleiner Magnet, der durch ein elektrisches Wechselfeld in eine schnelle Abfolge von Kontraktionen und Entspannungen versetzt wird. Dadurch entstehen in der über ihm befindlichen Luft longitudinale Dichteschwangkungen ? Schallwellen. Die Forscher stellten die Frequenz des Wechselfelds nun so ein, dass Ultraschallwellen einer Wellenlänge von etwa zwei Zentimetern erzeugt wurden.
Der von den Schallwellen ausgeübte Druck war groß genug, um kleine Insekten und Fische von der Oberfläche des Magneten in die Luft abheben zu lassen. Die Forscher betonen, dass die Tiere dieses Experiment ohne bleibende Schäden überstanden ? nur die Fische erforderten etwas mehr Pflege und wurden während ihrer kurzen Schwerelosigkeit mittels einer Spritze mit Wasser versorgt.
Xie gesteht, dass seine Experimente derzeit keiner speziellen biologischen oder physiologischen Frage nachgehen. Allerdings könnte auf diese Weise die Auswirkung von Schwerelosigkeit auf lebendige Organismen studiert werden.
Applied Physics Letters (Band 89 Band 214102) Stefan Maier