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Wie Monsterwellen geboren werden

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Wie Monsterwellen geboren werden
Schwedische Wissenschaftler haben mithilfe von Computersimulationen herausgefunden, wie sich bis zu dreißig Meter hohe Wellenberge auf hoher See aus kleineren Wellen aufgeschaukeln können. Demnach sind nichtlineare Prozesse dafür verantwortlich, die eine Fokussierung von aufeinandertreffenden Wellenzügen mit sich bringen. Die Ergebnisse des Forscherteams helfen nicht nur, die Dynamik dieses Prozesses besser zu verstehen, sondern könnten auch helfen, Schiffskörper herzustellen, die derartigen Wellenriesen widerstehen.

Der Studie nach können sich zwei Wellenzüge aus Wellen einer Höhe von nur drei Metern innerhalb von etwa zehn Minuten zu zehn Meter hohen Wellenriesen aufschaukeln. Dazu müssen die Wellen nur unter einem Winkel von etwa 45 Grad zusammentreffen, so Mattias Marklund von der Umea-Universität, ein Mitglied der Forschergruppe.

Wissenschaftler hatten bisher vermutet, dass derartige Monsterwellen nur dann gebildet werden, wenn größere Wellen kleinere Wellen sozusagen überholen. Durch den Zusammenprall mehrerer sich in der gleichen Richtung ausbreitender Wellen kann sich dann eine bis zu 30 Meter hohe Welle aufschaukeln. Satellitenaufnahmen und Augenzeugenberichte haben allerdings gezeigt, dass Monsterwellen in der Realität meistens durch den Zusammenprall von Wellen mit verschiedenen Ausbreitungsrichtungen ausgebildet werden.

Die Studie des schwedischen Teams hat die Hintergründe dieses Vorgangs nun erhellt und gezeigt, dass Monsterwellen unter vielen verschiedenen Bedingungen auftreten. Im Allgemeinen muss der Winkel, unter dem die Wellenzüge zusammenprallen, allerdings kleiner als 70 Grad sein, so die Forscher. Zu verstehen, wie sich die Riesenwellen bilden und wie sie sich ausbreiten, soll dann auch Ingenieuren bei der Herstellung von Schiffsrümpfen helfen, die derartigen Monstern Widerstand leisten können.

Mattias Marklund (Universität Umea) et al.: Physical Review Letters, Bd. 97, Artikel 094501) Stefan Maier
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