Dazu legten die Forscher zunächst eine elektrische Spannung an das Gas an, so dass sich die Elektronen entlang der Trennschicht in Bewegung setzten. Zudem wurden sie auch einem schwachen, zu der Schicht senkrecht stehenden Magnetfeld ausgesetzt. Als die Forscher die Schicht nun mit Mikrowellen bestrahlten, fiel der elektrische Widerstand des Elektronengases für bestimmte Frequenzen auf Null ab.
Dieser Effekt wurde schon vor mehreren Jahren erstmals beobachtet, und Theoretiker hatten seitdem vermutet, dass sich dabei in bestimmten Bereichen des Gases sogar ein negativer Widerstand ausbildet ? die Elektronen bewegen sich dann entgegen der äußeren Spannung in die falsche Richtung. Da dieser Zustand der Theorie zufolge allerdings instabil sein sollte, fluktuiert der Widerstand über einen weiten Bereich. Die Regionen mit negativem Widerstand lassen sich somit nicht direkt untersuchen, und der über das ganze Gas gemittelte Widerstand ist gleich Null.
Zudov und seine Kollegen griffen daher zu einem Trick: Sie setzten ihr Gas einer Kombination zweier Mikrowellenstrahlen mit unterschiedlichen Frequenzen aus. Wenn beide Frequenzen außerhalb des Bereichs lagen, bei dem der Widerstand des Gases auf Null zurückging, so stellte sich dessen Widerstand einfach auf den Mittelwert der beiden Widerstände ein, die bei Bestrahlung mit jeweils nur einer der beiden Frequenzkomponenten auftraten.
Sobald allerdings eine der beiden Frequenzen innerhalb des kritischen Bereichs lag, war dies nicht mehr der Fall. Durch einen genauen Vergleich der beiden Messungen konnten die Forscher unter Zuhilfenahme einer gehörigen Menge Theorie zeigen, dass sich dies nur durch einen negativen Widerstand einer Teilmenge des Elektronengases erklären ließ. Zudov glaubt daher, dass mikroskopisch gesehen der Widerstand eines derartig präparierten Elektronengases negativ ist, obwohl eine einfache Messung einen Widerstand gleich Null ergibt.