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Kernfusion im Nagellackentferner zum Zweiten

Astronomie|Physik Technik|Digitales

Kernfusion im Nagellackentferner zum Zweiten
Forscher der Purdue-Universität glauben, erneut Deuteriumkerne mithilfe von implodierenden Gasbläschen in einer Flüssigkeit zur Fusion gebracht zu haben. In ihren Experimenten konnten die Wissenschaftler die bei der Fusion ausgestoßenen Neutronen nachweisen. Wie schon bei der Veröffentlichung der Pionierarbeit im Jahre 2002 ist allerdings die Fachwelt auch dieses Mal nicht völlig überzeugt.

Der Physiker Rusi Taleyarkhan hatte seiner Ansicht nach schon vor vier Jahren Kernfusion von schweren Wasserstoffatomen in einer Acetonlösung beobachtet. In dem Experiment wurde die Flüssigkeit mit einem energiereichen Ultraschallimpuls durchsetzt, so dass sich winzige Gasbläschen bildeten. Diese Bläschen fielen schon nach kurzer Zeit in sich zusammen und heizten dabei die in ihnen befindliche Materie auf hohe Temperaturen auf. Taleyarkhan glaubt, dass bei diesem Vorgang Deuteriumatome in den Bläschen miteinander fusionieren.

Als Beweis für seine Behauptung wies der damals an den Oak Ridge-Nationallaboratorien beschäftige Forscher auf von einem Detektor aufgefangene Neutronen hin. Die Ergebnisse ließen sich allerdings nicht schlüssig reproduzieren, und zudem musste zur Erzeugung der Bläschen die Flüssigkeit selbst neben dem Ultraschall einem schwachen Neutronenstrahl ausgesetzt werden.

In den neuen, an der Purdue-Universität durchgeführten Experimenten setzten Taleyarkhan und seine Kollegen daher nun radioaktives Uran statt Neutronen ein, um die Blasenbildung durch Ultraschall zu ermöglichen. Uran stößt nämlich bei seinem radioaktiven Zerfall Alphateilchen aus, die dann als Keime für die Bläschenbildung dienen können.

Wie in den früheren Experimenten auch fingen die Forscher bei diesem Vorgang Neutronen auf, die Taleyarkhan zufolge bei der Fusion der Deuteriumatome erzeugt worden waren. Einige Fachkollegen sind allerdings auch dieses Mal nicht überzeugt und wollen nun die Experimente mit eigenen Augen in den Labors der Forschergruppe miterleben.

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