Ausgangspunkt der Experimente des Forscherteams war ein Stapel aus mehreren, sich abwechselnden Schichten eines Hochtemperatursupraleiters und eines Ferromagneten, der insgesamt nur einen winzigen Bruchteil eines Millimeters dick war. Die Forscher untersuchten nun die Brechung eines gebündelten Mikrowellenstrahls durch den Kristall.
Dazu kühlten sie diesen zunächst auf eine Temperatur unterhalb von 90 Kelvin ab, so dass die Schichten des Hochtemperatursupraleiters in den supraleitenden Zustand übergingen. Der Mikrowellenstrahl wurde dabei weiterhin wie bei höheren Temperaturen auch in die richtige Richtung gebrochen, wie es sich für einen positiven Brechungsindex gehört.
Als die Forscher nun allerdings zusätzlich ein Magnetfeld einer Stärke von mehreren Tesla anlegten, brach der Kristall den Strahl ab einem gewissen Schwellenwert plötzlich in die umgekehrte Richtung. Somit hatte sich durch das Feld ein negativer Brechungsindex ausgebildet, dessen Größe sich zudem durch die Stärke des Felds steuern ließ.
Primenov und sein Team wollen nun die optischen Eigenschaften ihres Materials weiter untersuchen. Eines ihrer Ziele ist es, eine Kombination von Materialien zu finden, bei denen der negative Brechungsindex schon mit deutlich schwächeren Magnetfeldern induziert werden kann.