Michael Bonitz und seine Kollegen aus Kiel glauben nun, dass Löcher in Halbleitern bei tiefen Temperaturen (etwa 10 Grad über absolut Null) auskristallisieren können. Dazu müssen sie allerdings viel schwerer sein als die Elektronen des Halbleiters, so dass die Kristalle bei gewöhnlichen Halbleitern wie etwa Silizium oder Germanium nicht auftreten können. Dies haben Computersimulationen ergeben.
Die Forscher glauben jedoch, dass sich derartige Halbleiter schon bald experimentell herstellen lassen werden. Die Masse eines Loches ist nämlich durch die Krümmung des Valenzbands des Halbleiters bestimmt, und diese kann durch eine Kombination von bestimmten Elementen erhöht werden, so Bonitz. Zur Ausbildung seines Kristalls müssen die Löcher mindestens achtzig mal schwerer sein als die Elektronen.
Kollegen des Livermore-Nationallaboratoriums in Kalifornien glauben, dass die Lochkristalle auch unter den extremen Drücken in den Kernen von Weißen Zwergen oder Neutronensternen im Universum auftreten können. Allerdings ist bisher unklar, ob diese Vermutung jemals überprüft werden kann.