Die Telekommunikationsfirma Bookham Technology hat auf der internationalen Optikmesse Photonics West in San Jose in Kalifornien eine neuartige Laserdiode vorgestellt, die mit einer Leistung von etwa 120 Watt Laserlicht aussendet. Derartige Laser werden in Forschung und Industrie vor allem zur Energieversorgung anderer Lasersysteme eingesetzt, waren allerdings bisher auf Leistungen unterhalb von 100 Watt beschränkt. Die kompakte Laserdiode soll nun in Pilotversuchen zur Energieversorgung von Glasfaserlasern und in der Materialforschung angewendet werden.
Nach Angaben der Firma wurde die beträchtliche Leistungssteigerung im Vergleich zu herkömmlichen Diodenlasern durch den Einsatz eines speziellen Lötmetalls aus Gold und Zinn ermöglicht. Auf diese Weise kann der Resonanzkörper des Lasers stärkeren optischen Leistungen standhalten und die dadurch ausgelöste starke Erwärmung vertragen. Zudem wurde die Hitzeempfindlichkeit der Spiegel der Laserkammer durch einen neuartigen Überzug ebenfalls herabgesetzt.
Der von Bookham entwickelte Laser strahlt Infrarotlicht einer Wellenlänge von etwa einem Mikrometer aus. Derartige Laser werden oftmals als so genannte Pumplaser zur Energieversorgung von Lasern, die Licht längerer Wellenlängen ausstrahlen, eingesetzt. Dies trifft insbesondere für die Telekommunikation zu, wo Laserlicht mit einer Wellenlänge von etwa 1,5 Mikrometern zur Übertragung von Daten mittels Glasfasern verwendet wird. Da die Pumplaser Licht einer kleineren Wellenlänge und damit einer höheren Energie aussenden, eignen sie sich ideal als Energiequellen für derartige Telekommunikationslaser.
Andere Einsatzgebiete des neuen Lasers könnten in den Materialwissenschaften liegen. Die hohe Leistung und kontinuierliche Lichtaussendung ließe sich etwa für Schweißtechniken oder zur Materialanalyse einsetzen, so die Entwickler.
Stefan Maier