Bahram Jalali und sein Team haben Silizium nun mithilfe von Infrarotlaserpulsen zur Aussendung von Laserlicht einer Wellenlänge von etwa 1,7 Mikrometern gebracht. Dabei gaben die kurzwelligeren Anregungspulse einen Teil ihrer Energie an die Siliziumatome ab, und durch einen nichtlinearen Effekt wurde die Energiedifferenz daraufhin ebenfalls als Laserpulse einer höheren Wellenlänge abgegeben.
Bevor Siliziumlaser allerdings kommerziell eingesetzt werden können, sind noch viele weitere Schritte vonnöten. So müssen beispielsweise effiziente Resonatoren aus Silizium hergestellt werden, um den Raman-Effekt zu verstärken und somit Laserpulse einer höheren Energie zu erzeugen. Dann könnte es auch möglich sein, einen Siliziumlaser herzustellen, der Laserlicht kontinuierlich und nicht nur in Pulsen aussendet. Ein weiterer Schwachpunkt des von Jalali demonstrierten Lasers liegt darin, dass er mit Licht und nicht auf elektrischem Wege zur Aussendung von Laserlicht angeregt werden muss.
In der Zwischenzeit könnte der Siliziumlaser allerdings zahlreiche Anwendungen in Sensoren finden, falls es gelingt, dessen Wellenlänge um mehrere Duzend Mikrometer zu vergrößern. Dieser Frequenzbereich ist nämlich bisher noch nicht von Lasern abgedeckt, und zahlreiche biologische Moleküle lassen sich durch derartiges langwelliges Infrarotlicht anregen.