Um nun Schichten in verschiedener Tiefe abbilden zu können, setzt der optische Scanner ein cleveres, auf der Überlagerung von Lichtwellen beruhendes Verfahren ein. Dazu wird der Laserstrahl zunächst mittels eines Spiegelsystems in zwei Teile geteilt. Einer der beiden Teilstrahlen tastet nun die Netzhaut ab und wird dort teilweise reflektiert, während der andere mittels eines Modulators frequenzverschoben wird.
Die beiden Teilstrahlen werden dann wieder vereinigt und bilden so ein charakteristisches, aus Ringen bestehendes Interferenzmuster. Ein Computer kann dann aus diesem Muster ein Bild der Netzhaut in einer bestimmten Tiefe berechnen. Um weiter in die dritte Dimension vorzustoßen, muss nun nur der frequenzverschobene Strahl mittels eines Spiegels vor der Vereinigung mit dem Objektstrahl etwas aus seiner Richtung abgelenkt werden.
Wenn dies in cleverer Weise geschieht, so codiert das neu entstandene Interferenzmuster eine etwas tiefer liegende Schicht der Netzhaut. Auf diese Weise gelang es den Forschern, ein dreidimensionales Bild der Netzhaut mit einer Tiefe von etwa einem Millimeter zu erzeugen. Hitzenberger plant nun die baldige Vermarktung des Scanners zusammen mit einer amerikanischen Firma.