Etwa die Hälfte begutachtete Weißwein, die andere Hälfte Rotwein. Ein Glas war geschwungen tulpenförmig, das zweite schlicht becherförmig und das dritte eher rundlich ? beim Weißwein in der typischen schmäleren Chardonnay-Form, beim Rotwein in der bauchigen Chianti-Form. Alle Gläser waren in der Höhe und im Durchmesser der Öffnung vergleichbar.
Die Probanden beurteilten Intensität, Qualität und wie angenehm sie jeweils Geruch und Geschmack des Getränks fanden. Außerdem bewerteten sie noch den ästhetischen Eindruck der Gläser. Geruchs- und Geschmacksurteil des getesteten Weines änderten sich mit der Form des Glases, hingen aber nicht mit dem ästhetischen Urteil der Glasform zusammen, stellten die Forscher fest. Mehr als die Hälfte der Frauen und Männer dachten sogar, sie hätten mehr als einen Wein probiert.
Bei Rotwein war der Effekt stärker. Hier bevorzugten die Probanden sowohl beim Geruch als auch beim Geschmack das bauchige Glas. Bei Weißwein war das Phänomen weniger deutlich ausgeprägt. Hier empfanden die Teilnehmer den Geruch aus dem becherförmigen Glas am angenehmsten, während für den Geschmack das tulpenförmige vor den anderen lag.
Viele Weinkenner sind der Meinung, dass die Form eines Weinglases das Aroma seines Inhaltes beeinflusst. Dies konnten Hummel und seine Kollegen mit ihren Versuchen belegen. Vor allem wie der Wein und sein Aroma im Glas eingeschlossen werden, könnte das Empfinden beeinflussen, erklärt Hummel gegenüber ddp.