Israelische Wissenschafter haben eine neue Methode zur Herstellung winzig kleiner Proteinflecken entwickelt. Dabei werden die Proteine durch eine Glasspitze mit einer Öffnung von nur einem Zehntel Mikrometer direkt auf eine Oberfläche getropft. Diese Spitze kann mittels der Elektronik eines Rasterkraftmikroskops über die Oberfläche bewegt werden, so dass sich nicht nur Flecken, sondern auch ganze Linien aus Proteinen „schreiben“ lassen. Das berichten die Forscher im Fachmagazin Applied Physics Letters (Band 83 Seite 1041).
Die Methode der Wissenschaftler um Aaron Lewis von der Hebräischen Universität in Jerusalem zur Herstellung eines Protein-Chips klingt denkbar einfach. Die Proteine werden durch eine dünne Glasröhre geleitet, deren eines Ende gekrümmt und mit einer nur 100 Nanometer (Millionstel Meter) kleinen Öffnung versehen ist. Diese Spitze kann dann mittels eines Rastermikroskops mit einer Positionsgenauigkeit von nur wenigen Dutzend Nanometern über eine Glasoberfläche bewegt werden.
Die Forscher konnten so Hefe-Proteine sowie ein biologisches Markerprotein in Form von Linien und genau justierten Flecken auf die mit einer Haftschicht überzogene Oberfläche schreiben. Lewis hofft, dass eine derartige Technik einst die Bestimmung großer Mengen von Proteinen in Labors wesentlich vereinfachen wird.
Auf diese Weise könnten dann viele verschiedene Arten von Proteinen in einer geordneten Abfolge von kleinen Flecken auf einen Chip aufgebracht und mit Licht oder speziell abgerichteten Molekülen auf ihre Struktur hin überprüft werden. Derartige Chip-Methoden sind bereits für die Analyse des menschlichen Erbguts, der DNA, im Einsatz.
Stefan Maier