Mit dem Strahl eines Laborlasers wandelten britische Forscher das lang strahlende, radioaktive Jod-129 in das leichtere Isotop Jod-128 um. Damit verringerten sie die enorme Halbwertzeit von über 15 Millionen Jahre auf lediglich 25 Minuten. Jod-129, ein Spaltprodukt aus Kernkraftwerken, bräuchte dadurch nicht mehr aufwändig in Glaskokillen eingegossen und in möglichst sicheren Salzstöcken eingelagert zu werden, berichten britische Forscher in der Fachzeitschrift Journal of Physics D.
„Diese Entdeckung zeigt zum ersten Mal, dass wir Isotope mit einem Laser transmutieren können“, beschreibt Ken Ledingham von der
University of Strathclyde den „Entstrahlungsprozess“, bei dem Jod-129 ein Neutron abgibt und zu Jod-128 wird. Zwar ist auch dieses Isotop noch immer radioaktiv, doch klingt seine Strahlung unvergleichlich schneller ab, so dass eine Lagerung in absehbarer Zeit unkritisch wird. Schon nach einer Stunde könne es einfacher und sicherer deponiert werden.
Bisher läuft dieser Prozess allerdings nur im kleinen Labormaßstab. Ledingham will mit seinem Team daher das Verfahren zügig für größere Mengen weiter entwickeln. Mit Lasern könne so ein relativ günstiger und sehr effizienter Weg für die sichere Lagerung von Atommüll gefunden werden, sagt der Forscher optimistisch. Auch bei der gezielten Herstellung von radioaktiven Präparaten für Krankenhäuser, wie sie beispielsweise bei PET-Scannern angewendet werden, könnte der Laser helfen. Auch hier ließen sich die derzeit hohen Kostenmit so genannten Zyklotronen senken.
Jan Oliver Löfken