Dadurch veränderte sich zum einen deren Schwingungsfrequenz, zum anderen auch die Amplitude der Schwingungen. Die Arme schwangen mit einem kleineren Ausschlag, da der Druck des Fadens eine zusätzliche Dämpfung bewirkte. Wenn allerdings organische Moleküle ? in dem Experiment aus Ethanoldampf ? an dem Faden vorbeizappelten, so lagerten sich einige an dessen Oberfläche an. Dadurch wurde die Spannung des Fadens herabgesetzt, und die Amplitude der Schwingung nahm wieder zu.
In ihrem Demonstrationsexperiment konnten Boussaad und Tao Ethanoldampf einer Konzentration von nur 15 ppm (Teilen in einer Million) nachweisen. Allerdings dauerte es einige Minuten, bis der Sensor den Dampf registriert hatte. Um dies zu verbessern, verkleinerten die Forscher den Durchmesser des Fadens von ursprünglich mehreren Mikrometern mittels eines Ionenstrahls auf nur 500 Nanometer. Dann konnten die Ethanolmoleküle schnell in den Faden hinein diffundieren und somit dessen Spannung innerhalb weniger Sekunden herabsetzen.
Der Faden-Sensor ist allerdings derzeit noch nicht selektiv ? er kann nicht zwischen organischen Molekülen verschiedener Art unterscheiden. In einem nächsten Schritt muss seine Oberfläche daher mit Erkennungspunkten versehen werden, die Moleküle einer genau bestimmten Sorte aus einer Gasmischung herauspicken können.