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Verschmelzung leichter Elemente liefert Hauptanteil der Sonnenenergie

Astronomie|Physik Technik|Digitales

Verschmelzung leichter Elemente liefert Hauptanteil der Sonnenenergie
Weniger als zehn Prozent der Energie, die die Sonne abstrahlt, wird durch Kernreaktionen mit schweren Elementen wie Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff erzeugt. Das berichten Forscher um John Bahcall vom Institute of Advanced Studies in Princeton in einer kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift Physical Review Letters.

Mit Hilfe der Neutrinos wollen Sonnenforscher die Kernreaktionen im Innern der Sonne verstehen. Seit der deutsche Physiker Hans Bethe 1939 zwei unterschiedliche Zyklen beschrieb, mit dem Sterne wie die Sonne Energie produzieren können, rätseln seine Kollegen, welcher der beiden Prozesse in der Sonne tatsächlich überwiegt.

Grundlage beider Zyklen ist die Fusion von vier Protonen zu einem Alpha-Teilchen, wobei zwei Elektronen und zwei Neutrinos freigesetzt werden. Bei der so genannten p-p-Kette spielen nur Kernfusionen zwischen Elementen mit einem Atomgewicht unter 8 eine Rolle. Beim so genannten CNO-Zyklus ist der Beta-Zerfall von Stickstoff-13 und Sauerstoff-15 die Hauptquelle für Neutrinos. Bethe war noch der Meinung, dass die Sonne ihre Energie vor allem aus dem CNO-Zyklus schöpft. Heutigen Modellen zufolge produziert die Sonne allerdings 98,5 Prozent ihrer Energie mit der p-p-Kette.

Theoretisch ließe sich die Frage, welche Energiequelle überwiegt, mit Hilfe der Neutrinos einfach klären: Ihre Energie ist charakteristisch für die Reaktion, bei der sie entstanden sind. Doch in der Praxis sind Neutrinos äußerst schwierig einzufangen, und die meisten von den Detektoren registrierten Sonnenneutrinos haben eine zehn Mal höhere Energie, als für die p-p-Neutrinos angenommen wird.

Bahcall und seine Kollegen berechneten jetzt anhand neuer Sonnenneutrino-Daten und anhand von Reaktor-Experimenten, dass der CNO-Zyklus tatsächlich in der Sonne nur eine untergeordnete Rolle spielt. Durch ihn könne die Sonne maximal 7,3 Prozent ihrer Energie produzieren. Dieses Ergebnis verbessert bisherige Abschätzungen um den Faktor zehn.

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