Der japanische Telekommunikationsgigant Mitsubishi Electric hat eigenen Angaben zu Folge den Schlüssel eines Quantenkryptograhpie-Codes durch ein Glasfaserkabel über eine Strecke von 87 Kilometern transportiert. Die Forscher haben damit den bisherigen Weltrekord von 67 Kilometern übertroffen. Mitsubishi zu Folge beruht der Erfolg auf der Herstellung eines extrem empfindlichen Detektors für einzelne Photonen.
In ihrem Experiment codierten die Forscher den Codeschlüssel in einzelne Lichtphotonen ? den kleinsten Energieeinheiten eines Lichtstrahls. Die Photonen entsprachen Licht einer Wellenlänge von 1.5 Mikrometern und wurden mittels eines Glasfaserkabels zu einem 87 Kilometer von der Photonenquelle entfernten Detektor übertragen. Mitsubishi hat allerdings nicht bekannt gegeben, ob dazu ein spezielles oder ein herkömmliches Glasfaserkabel verwendet wurde. Allerdings wurden zum Ausgleich von spontanen Fluktuationen der Polarisation und der Phasenverhältnisse der Photonen speziell hergestellte Optikkomponenten eingesetzt.
Die japanischen Wissenschaftler haben somit einen vor einigen Monaten von einer Schweizer Gruppe aufgestellten Rekord in der Datenübertragung eines Quantenschlüssels um 20 Kilometer gebrochen. Den Forschern zu Folge liegt der Schlüssel ihres Erfolgs in der Herstellung eines empfindlichen Detektors für einzelne Photonen.
Die bei dem Experiment erzielte Datenübertragungsrate ist mit etwa 7.2 Bits pro Sekunde zwar noch extrem gering. Die Wissenschaftler planen jedoch, ihr Verfahren schon bald zu verbessern und auch anwendungsfreundlicher zu gestalten.
Die Quantenkryptographie setzt die besonderen Eigenschaften quantenmechanisch verschränkter Photonen zur Übertragung von Codeschlüsseln ein. Derartige Übertragungen können nicht von einer dritten Person abgehört werden, ohne die Codierung zu zerstören. Wissenschaftler glauben daher, dass ein derartiges Verfahren zu 100 Prozent abhörsicher ist.
Stefan Maier