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Protonen und Neutronen gleichen sich wie ein Ei dem anderen

Astronomie|Physik Technik|Digitales

Protonen und Neutronen gleichen sich wie ein Ei dem anderen
Die Kernbausteine Proton und Neutron sind – von der elektrischen Ladung des Protons abgesehen – identisch. Ein amerikanisches Forscherteam untermauerte diese These in dem bisher genauesten Experiment mit Atomkernen, deren Protonen- und Neutronenzahlen spiegelbildlich zueinander sind. Darüber berichten die Forscher in dem Fachblatt Physical Review Letters (Band 88, Referenznummer 172502).

Die Wissenschaftler der Florida State University in Tallahassee und der Michigan State University in East Lansing in den Vereinigten Staaten führten ihr Experiment an dem National Superconducting Cyclotron Laboratory (Nationales Supraleitendes Zyklotronlabor) durch. Um etwaige Unterschiede in den physikalischen Eigenschaften von Protonen und Neutronen festzustellen, schossen die Forscher zwei Strahlen aus Argon-32 und Silizium-32 Atomkernen auf einen Goldkörper und untersuchten die aus dem Zusammenprall resultierenden Kernanregungen.

Argon-32 und Silizium-32 sind ein Beispiel für sogenannte Spiegelkerne ? ihre Protonen- und Neutronenzahlen sind vertauscht: Während Argon-32 aus 18 Protonen und 14 Neutronen aufgebaut ist, enthält ein Silizium 32-Kern 14 Protonen und 18 Neutronen. Ein unterschiedliches physikalisches Verhalten der beiden Kernarten lässt daher auf die zugrundeliegenden Unterschiede zwischen Protonen und Neutronen schließen.

Die Forscher bestimmten in ihrem Experiment die Anregungswahrscheinlichkeiten der durch den Zusammenprall mit dem Goldkörper ausgelösten Kernanregungen für beide Kernsorten. Ihr Ergebnis ist eindeutig: Von den Effekten der unterschiedlichen elektrischen Ladung der beiden Kerne abgesehen, verhalten sich die Spiegelkerne genau gleich. Proton und Neutron scheinen sich daher in der Tat nur in ihrer elektrischen Ladung zu unterscheiden.

Die Schwierigkeit der Erzeugung stabiler Strahlen massereicher Atomkerne beschränkte bisherige Experimente mit Spiegelkernen zumeist auf Kerne mit einer nur geringen Neutronen- und Protonenzahl. Daher mussten die Wissenschaftler zahlreiche experimentelle Schwierigkeiten vor der Durchführung ihres Experiments überwinden. Das Team hofft nun, schon bald Atomstrahlen von Spiegelkernen mit einer noch größeren Kernmasse zu erzeugen und somit etwaige Unterschiede zwischen Protonen und Neutronen mit einer größeren Genauigkeit zu erfassen.

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