Der Forscher Rusi Pusi Taleyarkhan von der Russischen Akademie der Wissenschaften hat zusammen mit Kollegen vom Oak-Ridge Nationallabor in Tennessee und vom Rensselaer-Institut im Staate New York in dem Lösungsmittel Azeton mit Hilfe von Schallwellen kleine heiße Bläschen erzeugt. Dieser Effekt von Schallwellen auf eine Flüssigkeit wie Azeton ist lange bekannt. Bisher sind Physiker davon ausgegangen, dass in den Bläschen kurzzeitig eine Temperatur wie auf der Oberfläche der Sonne erreicht wird. Möglicherweise sind sie jedoch weitaus heißer und erreichen Hitzegrade, wie sie im Inneren der Sonne existieren.
Die Forscher haben vor dem Versuch im Azeton normalen Wasserstoff durch das Wasserstoff-Isotop Deuterium ersetzt, das sich besonders gut für eine Fusion eignet. Bei der Fusion werden zwei Atome zu einem dritten Atom vereinigt, wobei wie in der Sonne Energie freigesetzt wird. Dabei entsteht außerdem eine verräterische Strahlung aus Hochenergie-Neutronen. Diese Strahlung wollen die Forscher in dem beschallten Becherglas mit Azeton nachgewiesen haben.
Da in den Bläschen eine hohe Temperatur herrscht, kann bei den Versuchen nicht von einer „kalten Fusion“ gesprochen werden, die fast ohne Energiezufuhr von außen auskommen würde. Vor zwölf Jahren behaupteten Wissenschaftler, ihnen sei eben diese kalte Fusion gelungen. Damals konnten die Versuche jedoch nicht von anderen Forschern nachvollzogen werden, weshalb sich die Behauptungen als einer der größten Flops der jüngeren Wissenschaftsgeschichte entpuppten.