Dieses Ergebnis bestätigt eine von Steven Kivelson von der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA) aufgestellte Theorie der verlustfreien Stromleitung in Hochtemperatursupraleitern. Ihr zu Folge ordnen sich positive Elementarladungen (sogenannte Löcher) entlang von Ebenen in dem Kristall an, und Löcherpaare können sich daraufhin ohne Widerstand entlang dieser Ladungsebenen bewegen ? der Kristall ist damit supraleitend.
Die Kristalle der auf Kupferoxid aufbauenden Hochtemperatursupraleiter (sogenannte Cuprate) bestehen aus Atomebenen mit Kupfer- und Sauerstoffatomen. Diese Ebenen sind durch Kristallgitter anderer Elemente voneinander getrennt, und die Atome dieser Elemente (in diesem Fall Yttrium und Barium) können Elektronen der Kupferoxidschicht einfangen und so positive Löcher auf dieser zurücklassen.
Diese Löcher paaren sich dann in Zweiergruppen und können verlustfrei durch den Kristall wandern ? sie machen damit die Supraleitung aus. Wenn sich nun allerdings ein Loch von einem Kupferatom zu einem anderen, neutralen Kupferatom bewegt, muss es eine magnetische Energiebarriere überwinden. Dies wirft die Frage auf, wieso die Stromleitung verlustfrei stattfinden kann.
Die in dieser Arbeit experimentell bestätigte Streifentheorie erklärt dies auf einfache Weise: Wenn sich alle positiven Ladungsträger in einer Ebene anordnen, können sie sich in dieser ohne eine Änderung der magnetischen Energie des Kristalls bewegen. Dies ermöglicht einen verlustfreien Ladungstransport entlang der Ladungsstreifen ? und damit die Supraleitung.