Ein Wissenschaftlerteam der Universität von Sevilla in Spanien hat ein neues, einfaches Verfahren zur Erzeugung von regelmäßigen Flüssigkeitsbläschen entwickelt. Die nur einen Bruchteil eines Millimeters großen Bläschen entstehen an einer winzigen Öffnung in einer in einen Flüssigkeitsbehälter getauchten Metallplatte nach Anlegen einer Druckdifferenz. Darüber berichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe der Physical Review Letters (B. 87, S. 274501). Derartige Bläschen könnten eine breite Anwendung in der Medizin sowie in den Materialwissenschaften finden.
Die von dem Team um Jose Gordillo entwickelte Methode zur Erzeugung von Mikrobläschen ist so einfach wie genial: Die Wissenschaftler tauchten eine Metallplatte mit einer nur 110 Mikrometer großen Öffnung in eine Flüssigkeit. Dann näherten sie eine kleine, mit Gas gefüllte Glasröhre an eine der beiden Seiten der Öffnung an. Durch eine Erhöhung des Druckes in der Flüssigkeit auf dieser Seite der Metallplatte entstand im folgenden ein stetiger Gas- und Flüssigkeitsstrom durch die Glaskapillare und die Öffnung in der Metallplatte. Da sich das Gas mit einer größeren Geschwindigkeit als die Flüssigkeit durch das Loch bewegte, bildete sich auf der anderen Seite der Öffnung eine kleine Gasblase aus. Diese vergrößerte sich im Laufe der Zeit und behinderte somit den Flüssigkeitsstrom. Bei einem kritischen Durchmesser der Gasblase löste sich diese von der Öffnung ab – ein Mikrobläschen war erzeugt.
Die auf diese Art erzeugten Mikroblasen haben alle fast den gleichen Durchmesser, und ihre Erzeugung nimmt nur wenige Zeit in Anspruch. Einem breiten Einsatz in der Technik steht damit nichts im Wege. So könnten Mikrobläschen etwa zum Transport von medizinisch wirksamen Stoffen oder zur Erzeugung von neuen, schaumartigen Materialien eingesetzt werden.
Stefan Maier
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