Physiker der Universität Houston wollen an Nanoröhren aus Kohlenstoff bei Raumtemperatur Effekte beobachtet haben, die auf Supraleitung hindeuten. Es sei zwar kein elektrischer Widerstand von Null gemessen worden, doch biete sich die Supraleitung als Erklärung anderer gemessener Effekte an. Das meldet der New Scientist in seiner Ausgabe vom 1. Dezember.
In ihren Experimenten hatten Guo-meng Zhao und Yong Sheng Wang Bündel der Millionstel Millimeter dünnen Nanoröhren untersucht. Als sie ein magnetisches Feld anlegten, entstand in den Bündeln ein schwaches, entgegen gerichtetes Feld, das bestehen blieb, wenn die Forscher das äußere Feld wieder ausschalteten. Zhao und Wang glauben nun, dass das äußere Feld in den Nanoröhren Kreisströme induziert, die in den supraleitenden Röhren ungedämpft weiterfließen und so das beständige Gegenfeld erzeugen.
Für die Bündel insgesamt maßen die Forscher dennoch einen elektrischen Widerstand. Dies könne dadurch erklärt werden, dass die Verbindungspunkte der einzelnen Röhren nicht supraleitend werden könnten.“Ich denke, alle Ergebnisse decken sich mit den Effekten der Supraleitung. Doch ich kann auch andere Erklärungen nicht ausschließen“, kommentiert Zhao im New Scientist die Beobachtungen.
Die Ergebnisse werden im Philosophical Magazin B veröffentlicht.
Ulrich Dewald
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