Durch bloßes Schütteln eines Seiles einen Knoten erzeugen – dieser beliebte Zaubertrick professioneller Magier wird in der aktuellen Ausgabe der Physical Review Letters mit Hilfe der Chaosforschung erklärt. Ein Physikerteam aus Pennsylvania in den Vereinigten Staaten hat dazu systematische Experimente mit Metallketten durchgeführt. Gewisse chaotische Bewegungsformen führen in der Tat zur Entstehung von Knoten.
Die Physiker um Andrew Belmonte von der Staatsuniversität von Pennsylvania setzten Metallketten unterschiedlicher Längen kontrollierten mechanischen Schwingungen aus. Während kleine Schwingungsfrequenzen nur zu einer Wellenbewegung der Ketten führen, können hohe Frequenzen chaotische Bewegungen auslösen. Bei diesen chaotischen Bewegungen können sich einzelne Teile einer langen Kette berühren, und dies kann zur Entstehung von Knoten verschiedener Art führen. Zauberern ist dies wohlbekannt – doch nun kann ihr Trick erstmals mit mathematischen Methoden erklärt werden. Dies nimmt dem Trick allerdings nichts von seiner Faszination.
Stefan Maier
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