Astronomen des Sudbury Neutrino Observatory in Ontario haben ein mehr als 30 Jahre altes Rätsel der Astronomie gelöst: Sie fanden heraus, weshalb die Zahl der von der Sonne auf die Erde treffenden Elektronenneutrinos so gering ist. Nach den Erkenntnissen des Wissenschaftlerteams wandeln sich diese auf ihrem Weg zur Erde in schwerer nachzuweisende Tau- und Myonenneutrinos um.
Die Forscher um Art McDonald untersuchten die von der Sonne auf die Erde treffenden Neutrinos mittels zwei verschiedener Detektionsmethoden, wobei eine nur für Elektronenneutrinos, die andere auch für Tau- und Myonenneutrinos empfindlich ist. Dadurch konnten sie schlüssig nachweisen, dass die geringe Zahl an Elektronenneutrinos auf deren Umwandlung zu Tau- und Myonenneutrinos auf dem Weg zur Erde zurückzuführen ist. Dies ist nur mit einem mit einer Masse behafteten Elektronenneutrino erklärbar.
Neutrinos kommen in der Natur in drei verschiedenen Arten vor, als Elektron-, Myon- und Tau-Neutrino. Durch den Zerfall von Boratomen auf der heißen Sonnenoberfläche werden große Zahlen von Elektronenneutrinos erzeugt, die schließlich zum Teil auf die Erde treffen. Deren geringe Anzahl stimmte allerdings nicht mit theoretischen Berechnungen überein. Verbesserte Nachweismöglichkeiten von Tau- und Myonenneutrinos haben dieses Geschehen nun transparent gemacht und gleichzeitig Hinweise auf die Größe der Masse des Elektronenneutrinos geliefert.
Stefan Maier