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Warum trägt Wind Musik davon?

Astronomie|Physik Nachgefragt

Warum trägt Wind Musik davon?
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Musik - vom Winde verweht. (Bild: Cekovska/iStock)
Ein wackerer Musikant spielt an einem windigen Tag in der Fußgängerzone den Titel “Wind of Change”. Bei diesem Szenario lässt sich ein seltsames Schall-Phänomen beobachten: Auch wenn man beim Spaziergang den Musiker schon lange hinter sich gelassen hat, tragt plötzlich ein Windstoß noch einmal einen Musikfetzen herbei – der Wind kann offenbar Musik transportieren. Doch wie kommt es zu diesem kuriosen Effekt? Das hat uns Andrea P. gefragt – vielen Dank dafür.

Die Antwort weiß Gottfried Behler vom Institut für Technische Akustik der Universität Aachen: “Schallwellen breiten sich nicht nur in ihrem Trägermedium nach allen Seiten ringförmig aus, sondern wandern auch mit ihm mit, wenn es sich bewegt”. Ein ähnlicher Effekt ist beispielsweise sichtbar, wenn man einen Stein in einen Fluss wirft: Die Wellen breiten sich im Trägermedium kreisförmig aus, gleichzeitig werden die Wellenringe aber auch vom fließenden Wasser weitergetragen und bewegen sich am Ufer vorbei.

Wie Wellen in strömendem Wasser

Sowie die Wellenberge im Wasser mit zunehmender Entfernung von ihrem Ursprung kleiner werden, so verringert sich auch die Lautstärke von Schall mit der Distanz zu seiner Quelle. Die Drift durch den Wind hat folglich einen Effekt, als ob sie unsere Entfernung zu der Tonquelle verkürzt. Die strömende Luft ist das Medium des Schalls, also trägt sie den Gesang des Musikers mit sich. So kann ihn der Wind bei entsprechender Richtung noch einmal an unser Ohr treiben. Zusätzlich werden die Schallwellen im Wind auch noch gestaucht und verzogen, so dass an manchen Punkten ein besonders intensiv verstärkender Effekt auftreten kann.

“Im umgekehrten Fall gilt das natürlich auch”, sagt Behler. Bläst der Wind von uns aus in Richtung der Tonquelle, werden die Schallwellen von uns weggetrieben – die Lautstärke nimmt ab. “Würde der Wind dabei rein theoretisch mit Schallgeschwindigkeit wehen, würden wir selbst direkt neben dem Musiker nichts mehr hören”, sagt Behler augenzwinkernd. Für einen wahrnehmbaren Effekt bei der Lautstärke reicht dagegen schon der Windstoß eines stürmischen Tages.

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