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Turbo für Daten

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Turbo für Daten
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Mithilfe eines ultrakurzen Laserpulses können kleinste Magnete umgepolt werden - und so Daten in extrem hoher Geschwindigkeit weitergeben. Bild: Richard Evans, University of York
Bislang galt Hitze als probates Mittel, um Daten auf Computer-Festplatten unwiederbringlich zu löschen. Ein internationales Forscherteam konnte nun zeigen, dass Wärme für magnetisch gespeicherte Informationen auch von Nutzen sein kann: Mithilfe ultrakurzer Laserpulse gelang den Wissenschaftlern eine 1000-mal schnellere Datenübertragung, als das mit aktuellen Technologien möglich ist.

Heutige Festplatten können Daten binnen Bruchteilen von Sekunden übertragen. Mithilfe eines magnetischen Feldes werden dazu winzige magnetische Teilchen in den Speichern umgepolt. Je stärker der Impuls des Magneten, desto schneller die Umpolung ? und damit auch die Datenübertragung.

Wissenschaftler um Thomas Ostler von der University of York in Großbritannien haben nun eine Methode entwickelt, mit der Daten noch schneller und vor allem energieeffizienter übertragen werden können: ?Anstatt eines externen Magnetfelds nutzen wir eine viel stärkere Kraft, um Informationen zu übertragen ? Hitze. Diese revolutionäre Methode ermöglicht es, 1000-mal schneller Daten zu übermitteln als mit derzeit verwendeter Hardware-Technologie?, erklärt der Physiker.

Ultrakurzer Laserstrahl

Mit einem energiereichen, ultrakurzen Laserpuls erhitzten die Forscher die magnetischen Teilchen eines Speichers, so dass diese sich umpolten. Der Vorteil dieser Methode gegenüber externen Magnetfeldern: Sie ermöglicht nicht nur eine schnellere Datenübertragung ? statt in einer Nanosekunde wird ein Bit binnen einer Pikosekunde übermittelt ?, sondern macht das externe Magnetfeld überflüssig, sagen die Forscher.

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?Jahrhundertelang haben wir geglaubt, Hitze könne magnetische Ordnung nur zerstören. Jetzt haben wir bewiesen, dass sie auch ein brauchbarer Stimulus sein kann, um Informationen in einem magnetischen Medium zu übertragen?, freut sich Studienleiter Alexey Kimel von der Radboud-Universität im niederländischen Nijmegen.

Den Wissenschaftlern zufolge funktioniert der Prozess auch bei Raumtemperatur. Vor allem für die Speicherindustrie seien die Ergebnisse von großer Bedeutung, sagen sie.

Thomas Ostler (University of York, York) et al.: Nature Communications, doi: 10.1038/ncomms1666 © wissenschaft.de ? Marion Martin
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