Wie gut die Tiere und ihre Roboterkollegen zusammenarbeiteten, testeten die Forscher dann in verschiedenen Situationen. Dazu präparierten sie zwei Schutzräume in Form von 15 Zentimeter breiten Schirmen. Zuerst war es unter beiden Schirmen gleich dunkel. Die zwölf Kakerlaken und vier Simulanten in den Tests verhielten sich tatsächlich wie eine einheitliche Gruppe: Sie verteilten sich unter die Schirme, wie es Modellrechnungen und ein Trupp von 16 echten Kakerlaken erwarten ließen.
Dann machten die Forscher einen Schirm transparenter und damit den Schutzraum heller. In 73 Prozent der Versuche versammelten sich die Krabbeltiere unter dem dunklen Schirm und nur in 27 Prozent der Fälle unter dem hellen. Ersetzten die Forscher jedoch vier Kakerlaken durch Roboter und programmierten diese darauf, eher hellere Schutzräume aufzusuchen, konnten diese der ganzen Gruppe in 61 Prozent der Versuche ihr Verhalten aufprägen. In den anderen 39 Prozent der Fälle zogen die Roboter sich hingegen mit dem Gesamttrupp in die dunkle Nische zurück.
Die Forscher wollen mit ihren Versuchen zeigen, ob es künstlichen Artgenossen gelingt, das Verhalten einer ganzen Tiergruppe oder eines ganzen Tierschwarms zu lenken. Dies geschieht dann allerdings nicht wie bei einer Schafherde, in der der Hütehund die Gruppe kontrolliert. Vielmehr können Individuen durch ihr Sozialverhalten die Reaktion der Gruppe oder des Schwarms beeinflussen.