Heftet sich nun eines der Zielmoleküle an die DNA auf der Röhrchenoberfläche, verändert sich die Ladung des DNA-Strangs. Diese Veränderung geht auch auf das Nanoröhrchen über und wird von diesem in ein elektrisches Signal umgewandelt. Dieses Prinzip funktioniert sowohl in einer gasförmigen als auch in einer flüssigen Umgebung. Da die Sensoren außerdem nur etwa ein Millionstel Millimeter breit sind, seien ihrem Einsatz praktisch keine Grenzen gesetzt, erklären die Forscher. Ein weiterer Vorteil: Die Sensoren brauchen nicht sehr häufig ausgetauscht zu werden, da sich ihre Oberfläche viele Male selbst reinigt.
Auch die Empfindlichkeit ist nach Auskunft der Forscher ungeschlagen: Zusammengeschaltet könnten die Nanonasen ein einzelnes Molekül in einer Million anderer entdecken. Das entspräche dem Aufspüren einer Ein-Sekunden-Sequenz in 278 Stunden Film oder dem Erkennen einer einzelnen Person auf dem New Yorker Times Square während der Silvesterfeier, erklären Cristian Staii und seine Kollegen. Angewendet werden könnten die Supersensoren beispielsweise, um einzelne Krebsmarker in einer Blutprobe oder auch verräterische Sprengstoffspuren in der Luft aufzuspüren, die für andere Methoden zu gering konzentriert sind.
Cristian Staii (Universität von Pennsylvania, Philadelphia) et al.: Nano Letters, Bd. 5, Nr. 9, S. 1774