Das britische Technologieunternehmen ThruVision hat eine neuartige Kamera entwickelt, die elektromagnetische Strahlung mit Frequenzen im Bereich von mehreren hundert Gigahertz bis zu wenigen Terahertz in Bilder verwandeln kann. Da derartige Strahlung sowohl Verpackungen als auch Kleidung durchdringt, eignet sie sich für Anwendungen in der Sicherheits- und Überwachungstechnologie. Der Prototyp eines Terahertzscanners ist bereits an einem Flughafen in Großbritannien im Einsatz.
Der große Vorteil des entwickelten Scanners besteht ThruVision zufolge darin, dass dieser im Gegensatz zu herkömmlichen Röntgengeräten keine Strahlungsquelle benötigt. Vielmehr erstellt er mithilfe der von dem zu untersuchenden Objekt ausgesandten natürlichen Terahertzstrahlen direkt ein Bild von dessen innerem Aufbau. Da Terahertzstrahlen von Metallen reflektiert werden, zeichnen sich so etwa Messer oder Schusswaffen unter der Kleidung einer Person mit hohem Kontrast ab (siehe
Bild).
Eine Reihe biologischer Substanzen absorbiert zudem Terahertzstrahlen über einen charakteristischen Frequenzbereich hinweg, so dass derartige Scanner auch zum Aufspüren von Gefahrenstoffen eingesetzt werden könnten. Nach Angaben von Claes Bergstedt, CEO von ThruVision, plant die Firma die Entwicklung einer ganzen Reihe von Terahertzscannern, die zum Durchleuchten von sowohl kleinen Objekten wie Gepäckstücken als auch ganzen Personen eingesetzt werden können.
Aus patentrechtlichen Gründen ist bisher nur wenig über den inneren Aufbau der entwickelten Kamera bekannt. Ihr Hertzstück besteht wohl aus einer Kombination eines photonischen Kristalls mit aus der Hochfrequenzelektronik bekannten Bauelementen. Auf diese Weise gelang es den Forschern von ThruVision, ein dem Chip einer Digitalkamera ähnliches Gitter von für Terahertzstrahlen empfindlichen Pixeln herzustellen.
Stefan Maier