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Der Ball, der den Ton angibt

Technik|Digitales

Der Ball, der den Ton angibt
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Photo: Will Kirk, Johns-Hopkins-Universität
Ein piepsender Ball soll es Blinden bald ermöglichen, Basketball zu spielen. Damit die Sehbehinderten auch treffsicher Körbe erzielen können, gibt zusätzlich auch die Wand hinter dem Korb Töne von sich. Dieses Basketball-System für Blinde ist von drei Studenten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore (USA) entwickelt worden. Auch blinde Volleyball- oder Fußballspieler sollen schon bald von dieser Erfindung profitieren.

Ballspielen trainiert die Koordination der Hände und ist deshalb sehr wichtig für die Entwicklung im Kindesalter. Bislang konnten blinde Kinder jedoch nur Ball spielen, wenn jemand den Ball wieder zurückbrachte, wenn dieser weggerollt war. Auf die Erfindung eines hörbaren Balls hätten sehbehinderte Menschen daher schon lange gewartet, sagt Mike Bullis von der Blinden-Organisation Blind Industries and Services of Maryland. Bullis ist selbst blind und hat die Neuentwicklung getestet: Mit dem piepsenden Ball konnte er Pässe fangen und in zwei von drei Fällen den Basketball auch im Korb versenken.

Das Basketball-System für Blinde besteht aus zwei piezoelektrischen Tonerzeugern. Einer davon ist an der Rückwand des Basketball-Korbes befestigt und wird von einer 9-Volt-Batterie mit Energie versorgt. Der Sender kann mit einer Fernbedienung ein- und ausgeschaltet werden. Er gibt tiefe Töne von sich, anhand der sich der blinde Spieler orientieren kann und weiß, wo der Korb hängt. Ein weiterer, kleinerer Tonerzeuger wird von 3-Volt-Knopfbatterien angetrieben und ist im Basketball angebracht. Er sendet einen höheren, ununterbrochenen Ton aus, damit der Spieler immer über die aktuelle Position des Balles informiert ist.

Ein großes Problem war es, ein Loch in den Ball zu bringen, in dem die Elektronik Platz findet, gleichzeitig den Ball aber luftdicht abzuschließen. Die Studenten der Johns-Hopkins-Universität benutzten deshalb für ihre Entwicklung einen luftdichten Zylinder, in dem die Batterien und der Tonerzeuger untergebracht werden können. Da die Öffnung des Zylinders jedoch sehr klein ist, konnte nur ein Sender eingebaut werden, der relativ hohe Töne von sich gibt. Der Prototyp ist deshalb nicht ganz perfekt: Damit kein Echo entstehen kann, das es dem Spieler erschweren würde, die Position des Balles herauszufinden, müsste der Ton etwas tiefer sein. Die angehenden Ingenieure haben sich jedoch bereits eine Idee einfallen lassen, wie ein Mini-Sender entwickelt werden könnte, der tiefere Töne aussendet.

Mitteilung der Johns-Hopkins-Universität, Baltimore

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