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Lichtventile für brillante Bilder

Technik|Digitales

Lichtventile für brillante Bilder
Ein filigranes Feld aus winzigen Öltröpfchen: So sieht der Prototyp für eine neue Bildschirmtechnologie aus, mit der brillante, helle Bilder günstiger und stromsparender angezeigt werden können. Amerikanische Forscher entwickelten dazu eine Art Lichtventil, das auf Knopfdruck mehr oder weniger Hintergrundlicht durch eine farbige Flüssigkeit dringen lässt. Über diese Entwicklung, die in fünf Jahren zu ersten Produkten führen soll, berichten die Forscher im Fachblatt Applied Physics Letters.

„Im Unterschied zu Flüssigkristall-Bildschirmen lassen die Ventile Licht unter jedem Blickwinkel erkennen“, sagt Jason Heikenfeld von der University of Cincinnati. Herzstück jedes einzelnen farbigen Bildpunkts ist ein Behälter gefüllt mit Wasser und Öl, in das transparente Farbstoffe gemischt werden. Jede dieser Zellen kann mit einem Strom zwischen null und dreißig Volt angesteuert werden. Über den Effekt der elektrischen Benetzung zieht sich der Öltropfen dabei mehr oder weniger zusammen und lässt bis zu 80 Prozent des Lichts aus der Hintergrundbeleuchtung hindurch. Mit Schaltgeschwindigkeiten von rund zehn Millisekunden für eine einen Quadratmillimeter kleine Zelle ist das Modul im Prinzip schnell genug, um Videosequenzen ohne Nachziehen anzuzeigen.

Heikenfeld sieht den wesentlichen Vorteil dieses Bildschirms aus Lichtventilen in seinen günstigen Herstellungskosten. So gründete sein Kollege Andrew Steckl das Spin-Off-Unternehmen Extreme Photonix, um den Prototyp bis zur Produktreife weiter zu entwickeln. Neben eigenen Produkten in schätzungsweise fünf Jahren will Extreme Photonix die Technologie über Lizenzen anderen Bildschirmherstellern zur Verfügung stellen.

Das Prinzip der elektrisch steuerbaren Benetzung mit Wasser und Öl ist nicht neu. So arbeitet der niederländische Elektronikkonzern Philips an der Entwicklung einer lichtstarken und vor allem extrem kleinen Fotolinse, deren Optik statt auf Glaslinsen auf flüssigen Linsen aus Öl und Wasser beruhen. Eine Anwendung liegt in erster Linie bei Fotohandys, um auf engstem Raum Linsen mit einem echten optischen Zoom unterzubringen.

Jan Oliver Löfken
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