Ultradünne Drähte könnten in Zukunft als platzsparende Datenspeicher dienen: Zehn Zentimeter eines solchen magnetisierbaren Mikrodrahts, der drei- bis fünfmal dünner als ein menschliches Haar ist, sollen dabei bis zu zehn Megabyte Informationen speichern können. Das haben Forscher der Universität des Baskenlandes ausgerechnet, meldet die Wissenschafts- und Technologie-Stiftung Elhuyar Fundazioa im spanischen Ursubil.
Im Inneren eines solchen Mikrodrahtspeichers befindet sich ein Kern mit ein bis zwanzig Mikrometern Durchmesser aus einer leicht magnetisierbaren Metalllegierung. Dieser ist umhüllt von einer fünf bis zwanzig Mikrometer dicken Glasschicht. Die magnetischen Eigenschaften des Drahtes erlauben es, Informationen zu speichern: Die Teilchen im Inneren werden gezielt magnetisiert, so dass sie stets eine von zwei möglichen Ausrichtungen annehmen. Dies kann in einem digitalen System wiederum als Eins oder Null interpretiert werden.
Ursprünglich hatten Forscher aus der ehemaligen Sowjetunion die Mikrodrähte für militärische Zwecke entwickelt. Doch die baskischen Wissenschaftler wollen nun deren Potenzial für andere Bereiche nutzen. Mögliche Anwendungen für die winzigen Drähte sehen sie nicht nur in einem Speichermedium, das die CDs oder andere Datenspeicher ersetzten könnte, sondern auch etwa in Kugelschreibern, die erkennen, ob gerade eine Unterschrift gefälscht wird. Bis die Technik marktreif ist, muss allerdings noch einiges an Forschungsarbeit geleistet werden. Das größte Problem wird sein, ein Lesegerät zu entwickeln, mit dem die in den feinen Drähten gespeicherten Informationen auch wieder abgerufen werden können.
ddp/wissenschaft.de ? Cornelia Dick-Pfaff