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Die neuen Cowboys: Satellit und Laptop

Technik|Digitales

Die neuen Cowboys: Satellit und Laptop
Ein mobiler virtueller Weidezaun könnte Landwirten künftig das Hüten ihrer Rinder erleichtern. Per Laptop könnte der Bauer über einen einzelnen Computer viele Viehherden von daheim aus kontrollieren, als ob er ein Videospiel spielen würde, schlägt ein amerikanischer Forscher vor. Zack Butler vom Dartmouth College in Hanover und seine Kollegen haben eine Software entwickelt, die genau das ermöglichen soll. Das berichtet der Online-Dienst des britischen Wissenschaftsmagazins “New Scientist”.

Bei dem System trägt jedes Tier ein Halsband, das mit einer Funknetzkarte, einem Minicomputer, einem Lautsprecher und dem Satellitennavigationssystem GPS ausgestattet ist. Die gewählten GPS-Koordinaten des virtuellen Zaunes werden über in der Gegend positionierte Funkstationen an die Halsbänder der Tiere gesendet. Nähert sich eine Kuh der imaginären Grenze, löst das Programm einen Reiz aus, der das Tier erschreckt ? etwa ein lautes Geräusch oder ein leichter Elektroschock. Die Position des Zaunes kann dabei beliebig verändert werden.

Die Entwickler haben den virtuellen Zaun bereits in einer nicht mobilen Version bei zehn Kühen auf einem ein Quadratkilometer großen Gelände erprobt. Die mobile Variante erprobten sie bisher nur mit einer Gruppe von Studenten. Die Technik funktioniert einwandfrei. Das Problem ist bislang, einen Reiz zu finden, der die Kühe auch tatsächlich erschreckt und am Übertreten des virtuellen Zauns hindert. Geräusche wie das Brüllen von Tigern, das Zischen einer Schlange oder Hundegebell bremsen die Tiere zwar, aber halten sie nicht immer vom Überschreiten der Grenze ab. Am besten geeignet sei wohl eine Kombination von Geräuschen und Elektroschocks, die mit zunehmender Nähe zum Zaun intensiver werden, so Butler.

Das System wäre vor allem für Farmer in Australien interessant, die ihr Vieh über riesige Ländereien bewegen müssen. Bislang treiben sie die Tiere von Pferden, Motorrädern oder Hubschraubern aus und mussten dabei Gatter öffnen und wieder schließen, was einen hohen Personalaufwand bedeutet.

Außerdem sind die elektronischen Halsbänder ausbaufähig: Sie könnten zusätzlich mit Sensoren ausgestattet werden, die den Gesundheitszustand der Tiere registrieren und diese Daten zurück zum Server schicken.

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ddp/bdw ? Cornelia Pfaff
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