Carlos Montemagno und sein Team von der Universität von Kalifornien in Los Angeles haben jetzt jedoch eine Lösung für dieses Problem gefunden: Sie beschichteten die Seite des Siliziumbogens, an der die Muskelzellen anwachsen sollten, mit einem dünnen Goldfilm. Anschließend gaben sie den Bogen zusammen mit Herzmuskelzellen von Ratten in eine Kulturschale. Schon nach drei Tagen hatten die Zellen Muskelfasern gebildet, die sich an die Goldschicht angeheftet hatten. So entstand ein kabelähnlicher Strang von Herzmuskelfasern, der von einem Ende des Siliziumbogens zum anderen verlief.
Montemagno kann sich mehrere Anwendungen für solche Muskel-Bots vorstellen. So hatte ihn zum Beispiel die Nasa beauftragt, Miniroboter zu entwickeln, die auf der Außenseite eines Raumschiffs entlang kriechen und kleine Schäden reparieren können. Und auch in der Medizin könnten muskelgetriebene Bauteile eingesetzt werden, beispielsweise um Lücken nach einer Nervenverletzung zu überbrücken. Doch bis eine dieser Ideen tatsächlich umgesetzt werden kann, werden nach Montemagnos Einschätzung noch mehrere Jahrzehnte vergehen.