Ähnlich wie bei einem Navigationssystem im Auto verarbeitet der Computer das Ortungssignal der GPS-Satelliten (Global Positioning System) und vergleicht die Daten mit dem gespeicherten Stadtplan. Um jedoch eine ausreichende Genauigkeit von wenigen Metern zu erlangen, ist der Pocket-PC via drahtloser Internetverbindung mit dem europäischen EGNOS-System verbunden, das die recht ungenaue Ortsbestimmung der GPS-Satelliten deutlich verbessert.
Die Daten der amerikanischen GPS-Satelliten erlauben eine Positionsbestimmung auf rund 30 Meter genau. EGNOS, kurz für „European Geostationary Navigation Overlay Service“, empfängt ebenfalls die Signale der GPS- und GLONASS-Satelliten, rechnet aber einen Korrekturfaktor hinzu und sendet die Signale dann zurück ins All. Dort dienen drei eigene geostationäre Satelliten als Verteiler, von denen aus die präzisen EGNOS-Signale in kürzester Zeit an seine Empfänger auf der Erde gelangen.
Da in Innenstädten jedoch der Kontakt zu diesen Satelliten nicht immer gewährleistet ist, können die Korrekturdaten auch über den Signal-in-Space (SISnet) Service via Internet abgerufen werden. Bereits im Februar sollen Versuche mit TORMES beginnen.
Erst vor wenigen Monaten demonstrierten die SISnet-Entwickler die Genauigkeit ihres Systems in Finnland. Vergleichbar mit dem elektronischen Taschen-Stadtplan für Blinde rüsteten sie einen Pocket-PC mit einem GPS-Empfänger und einer GRPS-Karte aus. Im Großraum um Helsinki empfingen sie das klassische GPS-Signal mit rund 15 Metern Genauigkeit. Parallel allerdings wurden diese Daten mit den Korrekturen des EGNOS-Systems, versandt über eine mobile Internet-Verbindung, optimiert. „Zum ersten Mal konnten wir sowohl die Genauigkeit des Systems als auch die Echtzeit-Lieferung der Daten über das Internet demonstrieren“, fasst Javier Ventura-Traveset, Entwickler von SISnet den Erfolg des finnischen Probelaufs zusammen.