Der US-Flugzeuggigant Boeing überrascht mit der Vorstellung eines neuartigen Kampfflugzeuges, das dank einer Verbesserung der Tarnkappentechnologie („Stealth“) sowohl für Radar als auch für infrarote und akustische Wellen unsichtbar ist. Das auf den Namen „Bird of Prey“ (Raubvogel) getaufte Flugzeug soll zudem extrem wendig sein und könnte unter Umständen sogar unbemannte Missionen durchführen, berichtet das britische Wissenschaftsblatt New Scientist in seiner Online-Ausgabe.
Der in den streng geheimen Phantom Works Labors in Seattle entwickelte Stealthflieger hatte den Entwicklern zu Folge seinen Jungfernflug bereits im Jahre 1996 erfolgreich absolviert – von der Öffentlichkeit unbemerkt. Das Flugzeug weist eine Länge von nur 14,3 Metern und eine Flügelspannweite von 7 Metern auf. Es kann in einer maximalen Höhe von 6100 Metern mit einer Geschwindigkeit von bis zu 480 Kilometern pro Stunde fliegen. Somit wäre es insbesondere für komplizierte, große Wendigkeit erfordernde Flugsituationen geeignet.
Eine Verfeinerung der bisherigen Tarnkappentechnologie macht das Flugzeug zudem für akustische und einen weiten Bereich von elektromagnetischen Wellen unsichtbar. Das Flugzeug kann so weder von gewöhnlichem Radar noch von Infrarotgeräten aufgespürt werden. Unveröffentlichten Quellen des New Scientist zu Folge kann das Flugzeug sogar seine Farbe verändern und ist somit am Himmel relativ schwer auszumachen.
Der Bird of Prey war ursprünglich als ein Ein-Mann-Flugzeug geplant, könnte unter Umständen aber auch unbemannt fliegen. Sein relativ geringer Preis von nur 67 Millionen Dollar soll ihn zudem für verschiedene Abteilungen des amerikanischen Militärs interessant machen. Laut Nick Cook, einem Berater des amerikanischen Fachmagazins Janes Defence Weekly, könnten die bei der Konzeption des Stealthfliegers entwickelten Computersimulationen den Weg für die kostengünstige Entwicklung extrem anpassungsfähiger, unbemannter „Drohnen“-Flugzeuge ebnen.
Stefan Maier