Ein multimediales System soll Kunstausstellungen mit interaktiven akustischen Eindrücken untermalen. „Listen“ erkennt an Kopf- und Körperbewegungen, welches Exponat ein Kunstliebhaber gerade ins Auge fasst und reagiert prompt: Eine Kommentatorenstimme erzählt vom Künstler oder beschreibt die Schaffensperiode, aus der das Bild stammt, berichtet die Fraunhofer-Gesellschaft.
Der ungewöhnliche Museumsführer versorgt den Besucher in interaktiven Klanglandschaften mit Geräuschen, Texten und Musik. Für jeden Besucher soll sich sein Rundgang so zu einer individuellen Geschichte zusammenfügen. Die Audioumgebung hat sogar ein Gedächtnis. Sie merkt, wenn ein Besucher ein Ausstellungsstück wiederholt aufsucht und reagiert umgehend mit einem neuen Audio-Angebot.
Die Technik, die hinter „Listen“ steckt, ist diskret: An dem drahtlosen Kopfhörer befinden sich zwei Antennen. Sie übermitteln in den Wänden des Museums verborgenen Empfängern, wo sich der Betrachter gerade befindet und wo er hinsieht. Ein Computer analysiert diese Daten, und das System sendet die passende Klangkulisse.
„Die Motivation für Listen ist, eine neue Art von erweiterter Realität zu schaffen“, erklärt Gerhard Eckel vom Fraunhofer-Institut für Medienkommunikation in St. Augustin bei Bonn. Der reale visuelle Raum werde durch die akustischen Elemente anders erlebt. „Für Künstler ergeben sich daraus ungeahnte Möglichkeiten.“
Cornelia Pfaff