Mit organischen Leuchtdioden könnte man in Zukunft flexible und aufrollbare Flachbildschirme realisieren. Forschern von der Ludwig-Maximilians-Universität München ist es jetzt gelungen, mögliche Grundbausteine dieser Leuchtdioden, so genannte Halbleiter-Nanokristalle, mit elektrischen Feldern präzise zu dirigieren. Damit könnte sich die Herstellung eines Flachbildschirms darauf beschränken, dass ein Chip unter Anlegen einer Spannung in verschiedene Lösungen getaucht wird, berichten die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Langmuir (Ausgabe 18, S. 4098).
Halbleiter-Nanokristalle haben nur wenige Nanometer Durchmesser und leuchten je nach Größe in ganz unterschiedlichen Farben. Sie eignen sie daher sehr gut zur Realisierung farbiger Flachbildschirme. Dazu müssen an jedem Bildschirmpunkt jeweils rote, grüne und blaue Halbleiter-Nanokristalle vorhanden sein. Das Forscherteam um Jochen Feldmann dirigierte verschieden farbige, gelöste Halbleiter-Nanokristalle mit elektrischen Feldern zu dem jeweils richtigen Pixel. Dort bildeten die Kristalle durch chemische Selbstorganisation einen Film, der als farbiges Leuchtdioden-Pixel verwendet werden kann.
An organischen Leuchtdioden wird zurzeit intensiv geforscht. Erste organische Displays sind schon auf dem Markt erhältlich. Als Grundbausteine werden bisher überwiegend Polymere eingesetzt.
Florian Sander
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