Er kann alles: Rasen mähen, Staubsaugen, Zigaretten holen und den Hund ausführen. Unter einem Betriebssystem programmierbare Roboter – das ist die Vision von Evolution Robotics (ERI). Ende diesen Jahres will ERI das erste Betriebssystem auf den Markt bringen, das für Roboter das werden soll, was Windows inzwischen für Computer geworden ist ? die Standardlösung. Das berichtet New Scientist (20. April 2002).
Die Anschaffung mehrerer Roboter könnte im Haushalt der Zukunft damit entfallen: Wenn der Roboter statt Rasen zu mähen, Staubsaugen soll, kann ihn sein Besitzer einfach umprogrammieren. Mit der „Evolution Robotics Software Platform“ soll der Besitzer einfach und schnell neue Verhaltensmuster auswählen und Sensoren, Kameras und Greifarme kontrollieren können. Da die Software Standard werden soll, könnte der Nutzer auch ein geeignetes Programm im Internet finden, das er nur herunter laden und auf seinen Droiden spielen muss.
Ob diese Vision Wirklichkeit wird, bezweifeln Experten. Roboter sind um vieles komplizierter als einfache PCs: Sie benötigen aufwändige Sensoren und bewegen sich in unstrukturierten Umgebungen. Nach ERI sollen Roboter zusätzlich noch viele unterschiedliche Aufgaben erledigen können. „Es ist eine monumentale Aufgabe, einen allgemeinen Code zu entwickeln“, sagt Colin Angel von der Firma iRobot, die Forschungs- und Spielzeugroboter herstellt.
Nichtsdestotrotz sitzt die Konkurrenz bereits in den Startlöchern: iRobot selbst will ein eigenes Betriebssystem herausbringen.
Florian Sander