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Vogelroboter für bessere Fernaufklärung

Technik|Digitales

Vogelroboter für bessere Fernaufklärung
Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben den ersten Robotervogel der Welt entwickelt, der selbstständig akrobatische Flugfiguren ausführt. Der Apparat ähnelt einem Mini-Hubschrauber und soll bei Militärmissionen im Gebirge und in unübersichtlichen Großstädten zum Einsatz kommen. In Friedenszeiten könnte er für die Filmindustrie Dreharbeiten aus der Vogelperspektive überwachen oder Luftbilder aufnehmen.

Ende letzten Jahres absolvierte der Roboter erstmals erfolgreich ein gewagtes Flugmanöver: Er drehte eine korkenzieherähnliche Rolle in der Luft und kam anschließend selbständig wieder auf den richtigen Kurs. Derartige Flugmanöver gelingen sonst nur erfahrenen Piloten, betont Aeronautic-Professor Eric Feron vom MIT. Der Apparat ist dabei leicht zu bedienen. Nur zum Starten und Landen bedarf es eines Fachmanns, alle sonstigen Flugmanöver des Roboters kann auch ein Laie mittels Fernbedienung veranlassen. Nach Ansicht seiner Entwickler ist das Gerät ideal für Militäreinsätze, die für bemannte Flugmaschinen zu riskant sind.

Der Flugroboter findet in niedriger Flughöhe zwischen Wolkenkratzern den richtigen Kurs und eignet sich, um aus der Höhe Terroristenverstecke im Gebirge zu fotografieren. Die aufgenommenen Bilder könnten in Echtzeit an Militärflugzeuge oder Flugzeugträger übermittelt werden. Eine spezielle Anti-Vibrationsausrüstung sichert empfindliche Kameras und Computer im Innern der Maschine.

Als Prototyp kostet der kofferraumgroße Roboter derzeit rund 40.000 US-Dollar (46.000 Euro). Bei kommerzieller Serienfertigung für Luftaufnahmen würde das Gerät nach Schätzung von Projektmitarbeiter Vlad Gavrilets aber wesentlich billiger werden. Für Militärzwecke kalkulieren die Forscher mit Kosten von rund 500.000 US-Dollar (570.000 Euro). Gemessen an den Kosten für die in Afghanistan eingesetzte Aufklärungsdrohne Predator mit 2 bis 3 Millionen US-Dollar wäre das immer noch sehr preisgünstig, so Gavrilets. Die Forscher arbeiten derzeit weitere Flugmanöver für den Roboter aus. Videofilme der Flugmanöver des Apparats lassen sich auf den Aerial Robotics-Webseiten des MIT abrufen.

Almut Bruschke-Reimer
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