Nordirische Forscher haben eine Robot-Kapsel entwickelt, die lästige Vögel von Hochspannungsleitungen fernhalten soll. Die leicht ätzenden Exkremente der Vögel stellen vor allem in städtischen Gegenden ein Problem dar: Sie lassen Lacke und Metalle korrodieren und sind für den Menschen ungesund, wenn sie als feiner Staub in die Atemluft gelangen.
Der gelb-rote Roboter in Form einer großen Kapsel soll die Vögel verschrecken, in dem er auf ihren bevorzugten Sitzplätzen – den Leitungsdrähten – patroulliert. Der so genannte Self-Sustained Induction Deferrer (SID) zieht seine Energie durch Induktion direkt aus den Leitungen, die er freihalten soll, berichtet das Magazin NewScientist (Foto). So kann er im Gegensatz zu anderen „elektronischen Vogelscheuchen“ auf Batterien verzichten und arbeitet anders als solarbetriebene Geräte auch nachts. Spezialsensoren schützen ihn gegen schädliche Spannungsspitzen im Netz, gegen Überhitzung und Eisschaden. Er gilt als wirkungsvoller als abschreckende Plastikeulen, Blitzlichter oder Sirenen, die oft die Anwohner mehr belästigen als die Vögel selbst.
Der rot-gelbe Roboter vertreibt die Tiere nicht nur durch Bewegung, sondern auch durch Stroboskop-Licht und simulierten Vogellärm. Eine Computersteuerung regelt die Abfolge der Bewegungen nach dem Zufallsprinzip und soll so verhindern, dass intelligente Vögel wie Raben oder Krähen mit der Zeit ein System erkennen.
Dörte Saße
Teilen: