Marine-Sprecher halten das System für zwingend notwendig für die nationale Sicherheit. Um den Bedenken der Umweltschützer Rechnung zu tragen, wollen sie rund um das jeweilige Einsatzgebiet eine Art Pufferzone von 100 Kilometern einrichten, die mit herkömmlichem Sonar auf die Gegenwart von Walen überprüft wird. Doch Wale sind durch Sonar gefährdeter als viele andere Säugetiere, weil sie sich für ihre Kommunikation, Nahrungssuche und Wanderungsbewegungen auf Schallsignale verlassen. Während der mittelfrequente Sonar, der in den Bahamas zum Einsatz kam, von vielen Meerestieren über kurze Entfernungen gehört werden kann, ist der niedrigfrequente Sonar für weniger Tieree zu hören, kann aber mehrere hundert Kilometer zurücklegen. Zudem liegt er genau in dem Frequenzbereich, den viele große Wale, etwa die Buckelwale, zur Kommunikation nutzen.
Das neue Sonarsystem würde laut Marine Signale bis zu 215 Dezibel abgeben, eine Lautstärke, die einem startenden Kampfjet neben dem Ohr vergleichbar wäre. Doch aufgrund der Sicherheitszone würden die Wale maximal Lautstärken von 180 Dezibel erleben, so Joe Johnson, der Marine-Beamte zuständig für die Umwelt-Tests. Demnach ergaben die Tests nur einen Maximalwert von 150 Dezibel, wodurch sich die Dauer der Buckelwal-Gesänge verkürzte, die Tiere aber keine anderes ungewöhnliches Verhalten zeigten. Kritiker hingegen glauben, das jeder Ton lauter als 110 Dezibel die Wale irritiert, und dass bei 180 Dezibel die Trommelfelle der Wale bereits platzen.