Wer vorausschauend Auto fährt, kommt sicherer ans Ziel. Dies ist in engen Straßenschluchten und bei zugeparkten Kreuzungen jedoch nur schwer möglich. Daher wollen japanischen Wissenschaftler der Universität von Tsukuba dreidimensionale Live-Bilder vom nahen Verkehrsgeschehen direkt auf einen Monitor im Auto schicken, berichtet das Magazin New Scientist.
NaviView, der Prototyp eines Computer-Systems, nutzt dazu die Aufnahmen, die bereits heute viele Video-Kameras an stark befahrenen Kreuzungen aufnehmen. Kleine Funksender übermitteln diese Bilder in das sich nähernde Auto. Das Computer-Programm wandelt diese Bilddaten aus verschiedenen Blickwinkeln in Echtzeit zusammen und rechnet sie so um, dass der jeweilige Fahrer die Umgebung aus seiner aktuellen Perspektive sieht. Vorzeitig erkennt der Fahrer damit eine Gefahrensituation, obwohl er diese mit eigenen Augen noch nicht wahrnehmen kann.
Der leitende Entwickler von NaviView, Yuichi Ohta, glaubt, dass sich dieses System schnell in Kraftfahrzeuge integrieren lässt. Denn allein in Japan seien bereits rund drei Millionen Fahrzeuge mit einem Navigationssystem ausgestattet, dessen Bildschirm für die Verkehrsvorschau genutzt werden könnte. Für die Zukunft stellt sich Ohta auch ein Anzeigesystem vor, dass direkt in die Windschutzscheibe integriert ist. Das reale Bild kann so mit dem berechneten 3-D Daten überlagert werden. Leicht kann ein Fahrer so durch Hindernisse und Häuserblocks quasi hindurchschauen.
Jan Oliver Löfken