Milliarden von norwegischen Kronen wollen Wissenschaftler der Universität Trondheim für die heimische Fischereibranche mit schlichtem Torf einsparen. Dieser Naturstoff könnte auf den mächtigen Fisch-Trawlern, die in der Nordsee und im Atlantik ganze Schwärme von Hering oder Kabeljau in einem Schwung fangen und verarbeiten, die aufwendigen Kühlanlagen ersetzen. Die Forscher entdeckten im Torfmoos einen Stoff, den sie “Sphagnan” tauften. Diese Verbindung verhindert das Wachstums von Fäulnisbakterien, berichtet das Magazin New Scientist.
Ganz neu ist die Idee, Torfmoos zur Konservierung zu nutzen indes nicht. So fanden Archäologen etwa 6000 Jahre alte in Torf eingewickelte Brotstücke, die erstaunlich gut erhalten waren. Die Trondheimer Wissenschaftler prüften nun, ob Torf sich auch für die Konservierung von Fisch eignet. “Nach zwei Tagen erzeugte der faulende Fisch ohne Torfkonservierung einen ekelhaften Gestank. Mit Torf roch er auch nach vier Wochen noch frisch”¸ beschreibt Terence Painter die Ergebnisse seiner Testreihen.
Bisher dachten Wissenschaftler, dass die Undurchlässigkeit für Sauerstoff oder der Säureanteil von Torfmoos für die guten Konservierungseigenschaften verantwortlich sei. Painter konnte jedoch zeigen, dass “Sphagnan” die Lebensmittel im Torfmoos haltbar macht. Allerdings stehen nun noch Versuche aus, um den Geschmack von Fischen nach einer Torf-Konservierung zu beurteilen.
Peter Prenzel
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