Aus Gülle und Bioabfälle lassen sich in neuen Biogasanlagen Strom, Wärme und Kälte erzeugen. Man muss dazu lediglich die Abwärme, die in Biogasanlagen entsteht, optimal nutzen, so das Ergebnis von Fraunhofer-Forschern. Auf der Internationalen Fachmesse für Ver- und Entsorgung Envitec stellen sie Mitte Mai ihr integriertes Energieversorgungskonzept vor.
Der Markt für Biogasanlagen in Deutschland boomt. Allein in den letzten zwei Jahren verdoppelte sich die Anzahl auf 1.200 Anlagen. Doch viele dieser Betriebe nutzen ihre eigene Abwärme nur unzureichend, sagt Stephan Kabasci vom Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheit- und Energietechnik
UMSICHT in Oberhausen. Um diesen Missstand zu ändern, entwickelten Kabasci und sein Team ein Konzept, bei dem die erzeugte Abwärme zum Heizen und zum Betrieb einer Kältemaschine eingesetzt wird. Dreiviertel der anfallenden Energiewärme können so wieder genutzt werden. Der Gärrückstand der Biogasanlagen wird zudem als flüssiger Dünger in der Landwirtschaft eingesetzt.
Die integrierte Energieversorgung bietet mit Hilfe ihres geschlossenen Nährstoffkreislaufes nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Vorteile. Die Heizkosten sinken, Kälte und Strom können aus der Abwärme erzeugt werden, die Emission von Treibhausgasen wird verringert und es werden weniger Nitrate ausgewaschen.
Birgit Kahler