Eingeklemmt zwischen zwei durchsichtigen Elektrodenplatten in einem schmalen Raum von nur fünf Millionstel Meter Dicke lassen sie je nach Position einen Lichtstrahl durch (weißer Bildpunkt) oder versperren diesem den Weg (schwarzer Bildpunkt). Der natürliche Farbeindruck wird durch eng nebeneinander liegende rote, grüne und blaue Filter erzeugt. Im Betrieb ist für die elektronische Steuerung jedes einzelnen Flüssigkristalls einer von Tausenden von Transistoren verantwortlich.
Die IBM-Wissenschaftler haben nun das Stützgerüst aus Kunststoff durch diamant-ähnliche Kohlenstoffmoleküle ersetzt. Diese lassen sich durch einen schwachen Strahl aus Argon-Edelgas-Ionen ohne direkten Kontakt und nahezu ohne Fehlstellen gezielt ausrichten. Von der Bildqualität und Lichtstärke ist der erste Prototyp eines Laptop-Displays vergleichbar mit herkömmlichen Bildschirmen.
„In wenigen Jahren kommt dieser Mechanismus in die Fabriken“, beurteilt IBM-Forscher Praveen Chaudhari das Potenzial seiner Technologie. Da damit die altertümlich anmutende Samtrolle ersetzt werden kann, könnte erstmals der komplette Produktionsablauf unter absolut staubfreien Reinraumbedingungen ablaufen und die kostspielige Ausschussrate dramatisch senken. LCDs würden damit nicht nur einen Bruchteil der heutigen Preise kosten, sie könnten auch in großen Formaten oberhalb der Ein-Meter-Diagonalen produziert werden.