Das glaube ich nicht
Mit Hilfe von Ultraschall und Infrarot-Strahlung kann das Aufspüren versteckter Materialschäden an Flugzeugen bald viel schneller und kostengünstiger vonstatten gehen. Zwei Forscherteams sind unabhängig voneinander große Fortschritte bei der Materialprüfung gelungen, so die Zeitschrift Measurement Science and Technology.
Das Team um Darryl P. Almond von der University of Bath untersuchte mit Ultraschall verschiedene durch Kohlenstoff-Fasern verstärkte Polymere. Um die Gefährlichkeit der kleinen Fehler und ihr Anwachsen während des Flugbetriebes zu studieren, simulierten die Wissenschaftler die Kräfte, die während vieler Flüge auf den Werkstoff wirken. Es zeigte sich, dass ein Schaden erst ab einer kritischen Belastung schnell und so stark anwächst, dass mit katastrophalen Folgen zu rechnen ist. Bai Weimen und seine Kollegen von der Nanyang Technological University in Singapur benutzte bei der Polymer-Prüfung die so genannte Thermographie-Methode, bei der die unterschiedliche Infrarot-Strahlung der Materialien analysiert wird. Fehler im Material transportieren die Wärme anders als ein fehlerfreies Material, was im Wärmebild sichtbar gemacht wird.
Materialfehler, die oberflächlich nicht zu erkennen sind, können etwa während des Herstellungsprozesses z. B. durch ein fallengelassenes Werkzeug im Inneren des Flugzeuges entstehen. Aber auch beim Flug lauern Gefahren: So verursachen kleine Steine oder Hagelkörner Schäden, die sich während des weiteren Flugeinsatzes verstärken und katastrophale Folgen haben können. Aus diesem Grund ist eine permanente Inspektion bei der Fertigung und während des Flugeinsatz besonders wichtig.
Katja Bammel
