„Wir können ein echtes Bild im dreidimensionalen Raum schweben lassen“, erklärt Chris Slinger, Leiter der DERA-Holographie-Abteilung. Anders als bei Technologien wie Stereographie oder Virtueller Realität benötigt der CGH-Betrachter keine klobigen Brillen oder Helme: Ein Spiegelsystem (Graphik) fokussiert das Bild „in der freien Luft“, so dass es aus mehreren Winkeln zu betrachten ist.
Der Haupterfolg der DERA/Ford-Forscher ist, das sie das bisher schwerwiegende Problem der schlechten Auflösung überwinden konnten. Für eine 3D-Projektion sind rund eine Milliarde Bildpunkte vonnöten, was für die Berechnung, Speicherung und Darstellung jeweils mehrere Gigabyte an Bilddaten erfordert. Zentrales Element des neuen Systems ist ein Bildschirm namens „active tiling modulator“, der die hohe Zahl an Bildpunkten mit Eisen-Flüssigkristallen darstellt. Das System ist modular und kann je nach erforderlicher Bildgröße verändert werden. Auch ermöglicht CGH im Gegensatz zu seinen Vorgängern, das Abbild des Objekts vor den Bildschirm zu projizieren. Zudem braucht es keine reale Vorlage, es stellt auch am Computer entwickelte Phantasiegebilde realitätsnah „in die Luft“.
Zum Einsatz kommt dasselbe Prinzip wie bei bekannten Hologrammen auf flachem Untergrund, das 1949 von Dennis Gabor entwickelt wurde: Trifft Licht auf ein Hologramm, so wird es gezielt gestreut. Durch Überlagerung (Interferenz) dieser Wellen entstehen Wellenfronten, die das Licht wirken lassen, als komme es von einem realen, dreidimensionalen Objekt. (NewScientist)
Dörte Saße