Durchsichtige Jalousien, die genügend Licht in den Raum lassen und zugleich grelle Sonnenstrahlen fernhalten, werden derzeit von Würzburger Forschern entwickelt. Rein äußerlich ähnelt der neue Sonnenschutz zwar herkömmlichen Jalousie-Modellen, funktioniert aber nach einem völlig anderen Prinzip: Seine flachen Lamellen bestehen nicht aus Aluminium oder Kunststoff sondern aus einer Glasumhüllung, in die zwei Folien mit einer prismenförmigen Oberflächenstruktur eingebettet sind. Senkrecht einfallendes, grelles Sonnenlicht wird durch die äußere Folie vollständig reflektiert. Das restliche Licht wird zwar durchgelassen, dabei aber unbeabsichtigt abgelenkt. Dies würde das Glas trüben und die Sicht behindern. Damit sich kein Milchglaseffekt ergibt, lenkt eine zweite, innere Folie das durchgelassene Licht auf die richtige Bahn.
Im Rahmen eines Projektes am Bayerischen Zentrum für angewandte Energieforschung e.V. (ZAE Bayern) in Würzburg sollen die transparenten Jalousien in den nächsten drei Jahren zur Marktreife weiterentwickelt werden, berichtet Norbert Geuder vom ZAE Bayern.
Das neue Sonnenschutz-Konzept wird vom bayerischen Wirtschaftsministerium im Rahmen der High-Tech-Offensive Bayern e.V. mit rund einer halben Million Mark finanziell gefördert.
Almut Bruschke-Reimer