„Wenn im Kielwasser keine Bläschen sind, kann man es nicht sehen“, erklärt Robert Kuklinski vom Naval Undersea Warfare Center in Rhode Island, der die neue Technik entwickelt hat. Während sich ein Schiff durch die Wellen bewegt, „pflügt“ es Luftblasen unter die Wasseroberfläche, die in den starken Kreisströmungen der Schiffsschraube verwirbelt werden. Große Blasen steigen danach relativ schnell an die Oberfläche, berichtet Kulinski. Die kleinen Luftblasen halten sich hingegen relativ lange im Wasser. In diesen Bläschen bricht sich das Licht: das Kielwasser wird sichtbar.
Kuklinskis Technik setzt darauf, alle Blasen direkt hinter dem Schiff wieder an die Oberfläche zu bringen. Dazu sendet er akustische Wellen von einem Megahertz in das Wasser, die miteinander interferieren und ein dreidimensionales Netz unterschiedlicher Druck-Zonen bilden. Hochdruck-Bereiche pressen die winzigen Luftbläschen von rund 0,2 Millimeter Durchmesser in Niedrigdruck-Taschen. Dort vereinen sie sich zu größeren Blasen, mit rund 1,5 Millimeter im Durchmesser. Solche Bläschen haben genug Auftrieb, um an die Wasseroberfläche zu wandern.
Kuklinski arbeitet jetzt daran, seine Methode aus der Simulation ins „echte Leben“ zu übertragen: „Meine Versuche in großen Wassertanks haben erstaunlich gut funktioniert. Es dauerte vielleicht eine Minute, bis der Tank klar war.“ Die hohe Frequenz der akustischen Wellen soll für Menschen und Meerestiere harmlos sein.